„Hier fühle ich mich zu Hause“. Maren Gäbe strahlt, als sie das sagt. Sie ist eine der Mieter:innen, die seit Februar in ihrer eigenen Wohnung in der Heinrich-Vormbrock-Straße in Lübbecke wohnen. Leben ist also schon seit einigen Wochen im zweiten fertiggestellten Haus der SeWo. Am 29.4.2022 wurde dies im Rahmen einer Feier nun auch offiziell eingeweiht.
„Was wir zunächst hier sehen“ sagte Landesdirektor Matthias Löb, „ist erst einmal ein neues Wohnhaus: barrierefrei, hell und modern mit 12 Wohneinheiten. Viel wichtiger ist aber, was sich mit diesem Haus verbindet: Mit der SeWo als Tochter des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe wollen wir neue Wege gehen und zeigen, dass auch Menschen mit Behinderung und hohem Unterstützungsbedarf in einer eigenen Wohnung selbstständig leben können“.
In besonderer Weise richtet sich das Wohnprojekt an Menschen mit dem Prader-Willi-Syndrom und/oder Adipositas. Für diese Personen wird hier der Wunsch nach einer selbstständigen und gesunden Lebensführung erfüllt. Auch dadurch, dass Sportmöglichkeiten durch den spendenfinanzierten Fitnessraum vor Ort gegeben sind oder sie bei Fragen zur Gesundheit, Bewegung und Ernährung Ansprechpartner:innen im angemieteten Servicebüro haben. In diesem Wohnhaus haben sie die Möglichkeit, mittendrin zu leben und die Unterstützung zu bekommen, die sie dafür brauchen.
„Das Zusammenspiel aus technischer Unterstützung, persönlicher Betreuung und der zentralen Lage des Wohnhauses verbindet sich damit zu einer Wohnform, die wir bisher selten vorfinden und die die Inklusion voranbringt“ so Matthias Löb, der bereits beim Spatenstich im September 2020 persönlich vor Ort war.
Auch Bürgermeister Frank Haberbosch hat von Anfang an die Planungen unterstützt und betonte: „Inklusion ist in Lübbecke eine Selbstverständlichkeit und wird hier gelebt“. Elke Ruthenkolk, Geschäftsführung der Diakonischen Stiftung Wittekindshof für die Region Ostwestfalen bringt das Konzept des Wohnhauses auf den Punkt: „Selbstständiges Leben mit Unterstützung der Gemeinschaft“. Für den Garten des neuen Wohnhauses überreichte sie den Mieterinnen und Mietern einen Birnenbaum als Geschenk zum Einzug.
Alle Redner:innen würdigten insbesondere das Engagement von Miriam Kempa, die als Quartiers- und Teilhabebegleiterin den Weg in den Sozialraum ermöglicht und Kontakte zur Nachbarschaft und zu Vereinen geknüpft hat und auch weiterhin bei der Erschließung des Sozialraums und der Angebote vor Ort unterstützt.
Annette Schmidt überreichte als SeWo-Geschäftsführerin Brot und Salz und verband mit dieser Tradition die besten Wünsche und eine gute Mischung aus Bodenständigkeit und der Würze des Lebens.
Stellvertretend für alle Mieter:innen sprach Maren Gäbe. Sie bestätigte: „Ich fühle mich sehr wohl hier.“ Für einige der Mieter:innen sei es die erste eigene Wohnung. Manches sei zu Anfang nach dem Einzug holprig gewesen, aber bei Problemen sei sie stets unterstützt worden. „Wir freuen uns besonders über den großen Gemeinschaftsraum und die Sportgeräte, die wir gerne nutzen.“
Stolz präsentierten einige Mieter:innen ihre eigenen Wohnungen und machten damit deutlich, wie viel ihnen das Leben in den eigenen Wänden bedeutet. Dabei wurde mehrfach betont, dass sie ihre Wohnungen komplett nach eigenen Vorstellungen eingerichtet haben – eben wie alle anderen Menschen auch. Der gemeinschaftlich genutzte Fitnessraum konnte im Anschluss besichtigt werden. Mit einem gemeinsamen Grillen mit Freunden und Angehörigen fand der Tag seinen passenden Ausklang.
Wir danken den Mieter:innen und dem Team der Diakonischen Stiftung Wittekindshof für die tolle Vorbereitung!
In unserem Film bekommen Sie einige Eindrücke dieser gelungenen Einweihung.