
LWL-SeWo-Programm:
Selbstständiges und technikunterstütztes Wohnen im Quartier
Mit dem SeWo-Programm hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) neue Wege für das Wohnen von Menschen mit wesentlichen Behinderungen eröffnet:
Selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben – unterstützt durch moderne Technik und gut eingebunden in das Wohnumfeld.
Ziel des Programms, das von der LWL-Tochtergesellschaft Selbstständiges Wohnen gGmbH (SeWo) umgesetzt wurde, war es, Menschen mit Behinderungen und hohem Unterstützungsbedarf ein Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Dafür entstanden bislang fünf Apartmenthäuser mit jeweils zehn bis zwölf barrierefreien Wohnungen – gefördert durch die Wohnraumförderung NRW.
Dank einer Förderung durch den LWL lag der Schwerpunkt des Programms insbesondere auf drei Bereiche:
- Inklusion im Quartier: Im Fokus stand nicht nur die Schaffung barrierefreien Wohnraums, sondern auch die nachhaltige Förderung von Teilhabe im unmittelbaren Wohnumfeld. In fünf SeWo-Projekten wurde gezielt die Quartiers- und Teilhabegestaltung vor Ort unterstützt. Hierbei standen sogenannte QTG-Kräfte den Mieterinnen und Mietern über einen Zeitraum von zwei Jahren beratend und begleitend zur Seite und waren zudem aktiv an der Gestaltung des Quartiers beteiligt. Darüber hinaus erhielten zwei weitere Vorhaben aus dem Ideenwettbewerb in Hamm und Dortmund eine Förderung für die Quartiersarbeit.
- Technische Unterstützung: Moderne Assistenzsysteme erhöhten Sicherheit und Selbstständigkeit im Alltag. Eingesetzt wurden unter anderem benutzerfreundliche Rufsysteme sowie technische Systeme wie KNX, WAGO, digitalSTROM und homematic.
- Wissenschaftliche Begleitung: Eine umfassende Evaluation stellte sicher, dass die Ergebnisse und Best-Practice-Beispiele für zukünftige Wohnprojekte genutzt werden können.
Das SeWo-Programm wurde im Jahr 2025 abgeschlossen. Die gesammelten Erfahrungen, wissenschaftlichen Auswertungen und Praxisberichte liefern wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung (intensiv) ambulant betreuter Wohnformen.
Ausgezeichnet mit:


Service + Downloads
Studie des Pestel-Instituts zur Wohnsituation von Menschen mit Behinderungen in Westfalen-Lippe (April 2023, veröffentlicht im September 2023)
- wie entwickeln sich die Wohnungsmärkte in den Mitgliedskörperschaften in Westfalen-Lippe
- welche Hindernisse bestehen für Menschen mit Behinderungen beim Zugang zum Wohnungsmarkt?
- Prognose zum zusätzlichen Wohnraumbedarf von Menschen mit Behinderungen in eigener Häuslichkeit bis 2040
- Gestaltung der Wohnraumförderung NRW
Von 2018 bis 2022 hat Prof. Dr. Friedrich Dieckmann von der katho gemeinsam mit seinem Team das Programm für selbstständiges, technikunterstütztes Wohnen im Quartier wissenschaftlich begleitet.
Der Projektverlauf und die beiden Schwerpunkte des SeWo-Programms — Technikunterstützung und Quartierseinbindung – konnten somit erfasst, dokumentiert und ausgewertet werden. Dabei wurde ein multiperspektivischer Zugang gewählt, der verschiedene Perspektiven der Quartiers- und Teilhabegestalter:innen sowie die der Mieter:innen und Schlüsselpersonen im Quartier erhebt. Um die Zuverlässigkeit der Daten zu erhöhen, wurde außerdem im Sinne eines Mixed Methods-Designs multimethodal vorgegangen, d.h. es wurden verschiedene, sich ergänzende Erhebungsmethoden verwendet.
- Leitfaden zur Erstellung eines QTG-Konzepts
- Handlungsebenen, Ziele und Aufgabenbereiche der QTG-Kraft
- Profession / Qualifizierung / Profil der QTG/ Rolle
- Zeitliche Planung
- Finanzplanung
- Dokumentation der Arbeit