Eine 20-köpfige Jury hat die 15 Wohnprojekte ausgesucht, die vom SeWo-Programm für fünf Jahre gefördert werden. In dieser Interview-Serie fragen wir bei Politikern der fünf Fraktionen aus der LWL-Landschaftsversammlung nach, die in dem Gremium mitgearbeitet haben: Was erwarten sie vom SeWo-Programm und den Projektträgern? Den Anfang macht Hans-Joerg Deichholz aus Minden für die CDU-Fraktion.
Vier Fragen an die LWL-Politik – Folge 1: Hans-Joerg Deichholz, CDU
Foto: LWL
Herr Deichholz, was erwarten Sie vom SeWo-Programm für die Entwicklung des Selbstständigen Wohnens von Menschen mit wesentlichen Behinderungen?
Ich erwarte und erhoffe einen Innovationsschub für die Entwicklung des selbstständigen Wohnens. Die Technik soll den Menschen mit Behinderungen dienen und ihnen mehr Unabhängigkeit verschaffen und damit möglichst neue Dimensionen von Teilhabe ermöglichen. Die Modelleinrichtung in Bochum, die aus dem ersten SeWo-Projekt entstanden ist, zeigt sehr eindrucksvoll, welche Möglichkeiten im Bereich des selbstständigen Wohnens noch bestehen und was möglich ist, wenn Baukörper, Technikeinsatz und Betreuung auf die Bedürfnisse der Bewohner auch mit schweren Handikaps abgestimmt werden.
Welche Projektideen sind Ihnen aus der Jurysitzung besonders im Kopf geblieben?
Es waren viele gute, innovative Projekte von großen etablierten Trägern bis hin zu Elterninitiativen dabei. Natürlich ist mir das Projekt des Wittekindshofes gut im Gedächtnis geblieben, denn es soll in meinem Heimatkreis realisiert werden.
Nach welchen Kriterien haben Sie die Gewinner ausgesucht?
Gemeinsam haben wir in der Jury die Kriterien „Innovation“ und „Umsetzbarkeit“ als wesentlichen Maßstab herangezogen und darauf geachtet, Mitnahmeeffekte möglichst zu vermeiden.
Was sind für Sie die wichtigsten Bedingungen, damit das selbstständige Wohnen für Menschen mit wesentlichen Behinderungen funktionieren kann?
Gutes selbstständiges Wohnen von Menschen hängt vom gesamten Umfeld ab. Nur wenn alle Faktoren ineinandergreifen, ist manchmal sogar „Undenkbares“ möglich. Technik hilft, der Baukörper muss stimmen und den Bedürfnissen der Bewohner angepasst werden. Am Wichtigsten aber bleiben die Menschen, die das Projekt betreuen und dort helfend zur Hand gehen, wo nötig und gewünscht.
13. Juli 2018 |CDU, Interview, Politik
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