Das SeWo-Programm wird von Prof. Dr. Friedrich Dieckmann und den Wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Theresia Haßler und Monika Laumann vom Institut für Teilhabeforschung der Katholischen Hochschule NRW wissenschaftlich begleitet.
Die wissenschaftliche Begleitung dokumentiert aber nicht nur den Verlauf des SeWo-Programms, sondern trägt aktiv zum Gelingen bei. Das Team der KatHO unterstützt die SeWo-Projektpartner beispielsweise dabei, nutzer- bzw. bedienungsfreundliche technische Lösungen zu erarbeiten, die sich für die jeweiligen Zielgruppen eignen und deren Teilhabeziele unterstützen. Einen Einblick in den Stand der Dinge gibt Theresia Haßler.
Wissenschaftlich begleitet zur passenden technischen Unterstützung
Theresia Haßler ist Teil eines wissenschaftlichen Teams an der Katholischen Hochschule NRW, das das SeWo-Projekt begleitet und auswertet. Foto: SeWo
Als Evaluationsteam der KatHO Münster beschäftigen wir uns derzeit damit, eine Evaluationsmappe für jedes Projekt auszugestalten. Sie enthält eine Erläuterung der Evaluationsschritte in den beiden Themenschwerpunkten „Quartier und Sozialraum“ sowie „technische Unterstützung“. Einen groben Überblick über unsere Planung haben wir bereits im Rahmen des Konzeptionsworkshops am 12. Oktober 2018 vorgestellt.
Die Evaluationsmappe soll nun einen detaillierteren Einblick in den Ablauf der Evaluation und die damit verbundenen projektbezogenen Aufgaben geben. Sie deckt die gesamte Zeitspanne des SeWo-Modellprojekts ab. Daneben geben wir den Projekten außerdem verschiedene Instrumente an die Hand (zum Beispiel eine Netzwerkkarte des Wohndienstes, eine Eco-Map für die Mieterinnen und Mieter oder einen Technik-Dokumentationsbogen). Diese Instrumente sollen die Projekte bei der Planung und Realisierung unterstützen und dienen gleichzeitig der Evaluation.
Planung und Dokumentation des Bereichs Technische Unterstützung
Jedes Projekt steht früher oder später vor der Frage, welche technischen Lösungen die zukünftigen Mieterinnen und Mieter im Projekt beim selbstbestimmten Wohnen unterstützen können. Der Technikworkshop mit der Agentur zero360 im November 2018 hat gezeigt, welche zahlreichen Technologien mittlerweile auf dem Markt verfügbar sind und dass es sich lohnt, ausgehend von den Bedürfnissen und Bedarfen der Mieterinnen und Mieter innovativ zu denken. Vor allem ist dabei aber zentral, bei den anstehenden Überlegungen die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer als Expertinnen und Experten in eigener Sache einzubinden. Wenn Planungen ohne diejenigen gemacht werden, die zum Schluss von den Technologien profitieren sollen, werden Teilhabeziele erfahrungsgemäß schnell verfehlt.
Im partizipativen Planungsprozess stehen deshalb drei zentrale Fragen im Fokus:
1.
Zu welchen Zwecken und in welchen Bereichen sollen die zukünftigen Mieterinnen und Mieter durch das technische Element unterstützt werden?
Hierbei liegt der Fokus auf dem Ziel, dem der Einsatz der Technologien dienen soll. Welchen Unterstützungsbedarf soll der Einsatz der Technologie ansprechen? Welchen konkreten Teilhabe- bzw. Lebensbereichen kommt der Einsatz für die einzelnen Mieterinnen und Mieter wie zugute?
2.
Wie soll das technische Element die zukünftigen Mieter/innen konkret unterstützen?
Es sollte herausgefunden werden, wie die konkreten Szenarien im Wohnalltag aussehen können, in denen die zukünftigen Mieterinnen und Mieter von den Technologien beim selbstbestimmten Wohnen unterstützt werden. Je nach Technologie stellt sich ebenso die Frage, wie eine Steuerung der Technologie durch den Mieter oder die Mieterin selbst realisiert wird und wie die Nutzung „eingeübt“ wird.
3.
Welche Rahmenbedingungen müssen im Projekt bedacht werden, damit die Technologien auch eingeführt werden können?
Mit der Einführung einer Technologie müssen je nach Einsatzfeld verschiedene Rahmenbedingungen schon bei der Planung berücksichtigt werden. Neben baulich-technischen, finanziellen oder mieterinnen- und mieterbezogenen, d.h. personenbezogenen Bedingungen ist der Blick auch auf personelle und sozialräumliche Strukturen zu werfen. Neben den zukünftigen Mieterinnen und Mietern müssen auch die zukünftigen Unterstützungspersonen im Wohnprojekt mit den Technologien vertraut sein und somit geschult werden.
Diese zentralen Aspekte werden im Rahmen eines Planungs- und Dokumentationsbogens aufgegriffen, der den Projekten für ihr Vorhaben mit der Evaluationsmappe zur Verfügung steht und zugleich der Evaluation dient. Jegliche Überlegungen der Projekte im Rahmen der Planung, egal mit wie vielen Fragezeichen sie noch verbunden sind, sind besonders gewinnbringend für zukünftige Projektvorhaben! Es geht nicht darum, prompt perfekte Lösungen zu entwickeln, sondern sich gemeinsam mit den zukünftigen Mieterinnen und Mietern schrittweise an solche heranzutasten und auszuprobieren.
26. Juni 2019 |Evaluationsteam, KatHo NRW, wissenschaftliche Begleitung
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